Wenn du der einen oder anderen Finanzbloggerin auf Instagram oder You Tube folgst, hast du sicherlich bemerkt, dass immer wieder über das Thema ETF gesprochen wird. Viel seltener wird über Fonds gesprochen. Diese hast du vermutlich bei einem Beratungsgespräch auf der Bank angetroffen oder wenn du deine Säule 3a anlegen willst. Doch was um was handelt es sich dabei und was ist der Unterschied?
Was sind ETF und Fonds?
Exchange-Traded Funds (ETF) und Investmentfonds sind zwei Anlageoptionen, die dir die Möglichkeit bieten, in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren. Somit kannst du in einen Sektor (z.B. Technik, Biotechnologie, Konsumgüter etc.), in Unternehmungen von der ganzen Welt oder in ein bestimmtes Land investieren.
ETF (Exchange-Traded Funds):
Börsengehandelte Wertpapiere: ETF's werden an den Börsen wie Aktien gehandelt, das bedeutet, dass du sie den ganzen Tag über kaufen und verkaufen kannst. Der Handel erfolgt zu Marktpreisen, die sich im Laufe des Tages ändern.
Passiv gemanagt: Die Mehrheit der ETF's wird passiv gemanagt, was bedeutet, dass sie einen bestimmten Index nachbilden, wie z.B. den S&P 500. Dies führt oft zu niedrigeren Gebühren.
Diversifikation: ETF's bieten dir eine breite Diversifikation, da sie in der Regel eine Vielzahl von Vermögenswerten im Portfolio halten. Sprich, du bist in viele verschiedenen Vermögenswerte investiert. Hat ein Vermögenswert eine schlechte Performance, fällt das nicht so ins Gewicht, als wenn du diesen Vermögenswert z.B. als Aktie einzeln gekauft hast. Dies reduziert das Klumpenrisiko.
Transparenz: Die Portfoliozusammensetzung eines ETF ist transparent und kann jederzeit eingesehen werden. Somit weisst du genau, in welche Vermögenswerte sie investieren.
Kosten: Die Total Expense Ratio (TER) gibt Auskunft über die jährlichen Kosten eines ETF. Darin enthalten sind Verwaltungsgebühren, Depotgebühren, Lizenzgebühren und Vertriebsgebühren. Die TER beträgt ca. 0,04 bis 0,95 Prozent. ACHTUNG, in der TER nicht enthalten sind Kosten für Neugewichtung (physisch replizierte ETF) und Swap-Gebühren (synthetisch replizierte ETF).
Investmentfonds:
End-of-Day-Handel: Investmentfonds werden nur zum Nettoinventarwert (NAV) am Ende des Handelstages gehandelt. Du kannst Anteile nur zu diesem Preis kaufen oder verkaufen.
Aktiv gemanagt: Investmentfonds können aktiv gemanagt werden, was bedeutet, dass Fondsmanager die Vermögenswerte im Portfolio aktiv auswählen und verwalten.
Diversifikation: Investmentfonds bieten ebenfalls eine Diversifikation, aber sie können unterschiedliche Strategien und Schwerpunkte haben, abhängig von ihren Anlagezielen.
Transparenz: Die Portfoliozusammensetzung von Investmentfonds wird in der Regel nicht in Echtzeit veröffentlicht und kann für dich weniger transparent sein als bei ETF's.
Kosten: In der TER werden die Managementgebühr, Depotbankgebühr und sonstige Betriebskosten zusammen gefasst. Bei aktiv gemanagten Aktienfonds liegt die TER zwischen ca. 1,5 und 1,8 Prozent. ACHTUNG: In der TER werden der Ausgabenaufschlag, Transaktionskosten, performance abhängige Gebühren etc. nicht berücksichtigt. Diese kommen zur TER zusätzlich dazu.
Kurz gesagt
ETF's und Investmentfonds sind zwei verschiedene Ansätze zur Anlage in verschiedene Vermögenswerte. Meiner persönlichen Meinung nach, sind ETF's die bessere Wahl. Dafür spricht die Liquidität und die niedrigen Gebühren.
Gezwungenermassen bin ich mit meiner Säule 3a in Fonds investiert. Hier habe ich darauf geachtet, dass sie passiv gemanagt sind. Denn auf lange Sicht, haben die passiven eine bessere Performance als aktiv gemanagte und niedrigere Gebühren.
In was du investieren möchtest, bleibt dir überlassen. Investmentfonds können sich für dich eignen, wenn du eine aktivere Fondsverwaltung wünscht und bereit bist höhere Managementgebühren zu bezahlen. Ganz wichtig, schau dir gut an wie viele Gebühren anfallen und ob du bereit bist diese Ertragseinbusse zu hinzunehmen.
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